Gute Filmkunst und die Macht der bewegten Bilder

Das wird jetzt schwierig…

Filme sind so unterschiedlich, Geschmäcker noch viel mehr. Es ließe sich nicht sagen, welcher Film objektiv in allen Aspekten gut ist. Der folgende Post ist meine subjektive Betrachtung. Aber selbst das ist verzwickt in Worte zu fassen…

Ich liebe es, wenn ein Film mich in seinen Bann zieht; wenn ich Welten sehe, die ich mir vorher nicht hätte vorstellen können: Ich liebe es, wenn ich einen Film erlebe.

Sobald ich auf die Zeitleiste oder die Uhr schaue; sobald ich mich wieder bewusst in der realen Welt befinde, hat der Film für mich sein Ziel verfehlt.

Das Ziel sollte sein, eine imaginäre Phantasiewelt zu erzeugen, bei der ich mich vergessen kann. Egal, wie realitätsnah ein Film auch ist, er ist trotzdem nicht meine Realität. Genau deswegen kann ich für ca. 90 min dem Alltag entfliehen und in eine entfernte Welt eintauchen. Das ist es doch, was wir von einem Film erwarten. Mir fallen da zum Beispiel „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ oder auch „The Fall“ ein. Die haben natürlich aufgrund ihres Genres vollkommene Freiheit, von der Phantasie Gebrauch zu machen. Aber auch ein Film wie „Reign over me“ fesselt mich für die gesamte Dauer an den Sitzplatz.

Man sagt ja, Film sei das Leben, aus denen man die langweiligen Stellen herausgeschnitten hat. Ich finde das völlig in Ordnung. Es mag Leute geben, die um der Authentizität willen auf diesen Mangel an Spannung bestehen. Ich jedenfalls bevorzuge es, die Dauer des Films effektiver zu nutzen: Mit Fokus auf dem Wesentlichen. Soll nicht heißen, dass ich wilde Kameraschnitte wie bei „Crank“ brauche, sondern eher eine gesunde Mischung.

Wie ich schon in der Erklärung des Blogs beschreibe, was für mich einen guten Film ausmacht: Ein Film muss das erfüllen, wofür er bestimmt war. Zwei Komponenten sind zudem noch wichtig: Emotionale Intensivität und nachträgliche Wirkung.

Filme haben nun mal eine ganz besondere Macht. Ich betrachte dessen Bedeutung gerne aus Sicht der Kunst: als Mittel künstlerischen Ausdrucks. Bei einem solchen Film freut sich gleichzeitig das Publikum, weil es sein natürliches Bedürfnis nach Unterhaltung und Ästhetik stillen kann.

Aber es gibt auch noch zwei andere Bedeutungen von Film: Als Ware und als Massen-Medium.

Die Ware hat das Ziel, einen Return on Investment zu generieren. Ein Film muss schließlich finanziert werden und um den wirtschaftlichen Erfolg zu garantieren, leidet er dann meist unter künstlerischen Defiziten. Ich stelle mir das gerade als großen Pizzateig vor: Da stehen viele, viele Köche, die alle ihren Belag darauf wollen. Je mehr Interessen vorhanden sind, umso ungenießbarer wird die Pizza. Ich weiß, ist etwas weit hergeholt… Aber ein gutes Beispiel ist „Kindsköpfe“ (engl. „Grown Ups“), wo eine hochkarätige Besetzung mit einem der oberflächlichsten Drehbücher der Filmgeschichte konfrontiert wird. Bruttoeinnahmen von über $ 160 Millionen (Quelle: Box Office Mojo) bestätigen, dass die Ware auch ohne Anspruch erfolgreich wird.

Kommen wir zum Massen-Medium. Dieses hat das Ziel, Menschen zu informieren, aber auch zu beeinflussen und zu manipulieren. Hierbei wird an die breite Masse appelliert und von der eigenen (oft selbst-ernannten) Autorität sowie vom Gemeinschaftsgefühl Gebrauch gemacht. In Form von objektiven Nachrichten ist das gut. Aber mir kommen da einige andere Beispiele in den Sinn, wo das Massen-Medium Film missbraucht wurde. In extremer Form: der nationalsozialistische Propagandafilm „Jud Süß“ und in etwas subtiler Form: der US-Klassiker „Casablanca“.

Wir sind jedenfalls hier, weil wir die Kunst am Film zu schätzen wissen. Wir lieben die Filme, die uns entführen und uns mit Staunen, Begeisterung und vielleicht sogar mit etwas zum Nachdenken wieder unbeschadet in die Realität zurückführen.

Auf dem Blog der Fünf-Filmfreunde bin ich auf einen YouTube-Nutzer mit großartigem Film-Geschmack aufmerksam geworden. Diese Videos machen Lust auf Film!

 

 

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