Großes Kino oder Werbespot – Filmproduktionen brauchen Komparsen

Was haben Bruce Willis, George Clooney, Audrey Hepburn, Marylin Monroe, Brad Pitt, Sylvester Stallone und John Wayne gemeinsam? Sie alle waren als Komparsen tätig, bevor sie Weltruhm erlangten. Zugegeben, die Chance auf Entdeckung ist vermutlich kleiner als die auf einen Sechser im Lotto. Aber ein Nebenverdienst als Komparsin oder Komparse bedeutet Spaß und lässt ein wenig die Atmosphäre von Film und Fernsehen genießen.

Statist oder Komparse

Statisten werden als „lebende Requisiten“ bezeichnet, weil sie in der Filmproduktion nicht mehr sind als Beiwerk in der Kulisse. Komparsen tun etwas mehr, haben vielleicht sogar einzelne Sätze zu sprechen. Die Übergänge sind fließend. Man stelle sich eine Szene im Restaurant vor: Die Menschen, die an den Nebentischen sitzen, sind Statisten. Wenn jemand aber die Rechnung bestellt, bezahlt und geht, ist das die Rolle eines Komparsen.

Vermittlung über Agenturen

Natürlich halten sich Filmgrößen wie Peter Jackson oder Lars von Trier und ihre Teams nicht damit auf, Komparsen zu suchen. Diese Aufgabe übernehmen spezialisierte Agenturen. Wer an einer Komparsenrolle interessiert ist, nimmt am besten Kontakt mit einem lokalen Vermittler auf. Wenn man in Bayern lebt, ist eine Komparsenagentur für München wie starboxx der geeignete Ansprechpartner. Reich wird man als Komparse nicht, vor allem dann nicht, wenn man Anreise und gegebenenfalls Übernachtungen am Drehort selbst zahlen muss. Die Vergütung erfolgt entweder auf Stundenbasis oder pauschal, wobei für Komparsen grundsätzlich der gesetzliche Mindestlohn gilt. Er darf auch bei einer Pauschalzahlung nicht unterschritten werden. Für Arbeitszeiten in der Nacht oder an Wochenenden gibt es üblicherweise Zuschläge. Da können auch schon mal 100 Euro für einen langen Drehtag zusammenkommen. Bei der Auswahl des Vermittlers sollte man auf positive Bewertungen anderer Klienten achten. Vorkasse für die Aufnahme in eine Kartei spricht nicht für ein seriöses Geschäftsmodell.

Diese Fähigkeiten benötigen Komparsen

Je nach anstehender Produktion werden ganz unterschiedliche Komparsen gesucht – Frauen und Männer, Rentner, Jugendliche, Kinder, klein oder groß, dick oder dünn, blond oder brünett. Modelmäßige Schönheit ist in aller Regel nicht gefragt, eher der Typ „Otto Normalverbraucher“. Ebenso wenig ist für die Tätigkeit als Komparse eine spezielle Ausbildung erforderlich. In der Bewerbung oder Registrierung sollte man möglichst vollständige Angaben zu Alter, Konfektionsgröße, Haarfarbe, Fremdsprachenkenntnissen oder einem typischen Sprachakzent machen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, bald eine passende Rolle zu finden. Auch vorhandene Schauspielerfahrung, und sei es nur die Theater-AG in der Schulzeit, sollten erwähnt werden.

So läuft der Tag am Set

Wie ein Drehtag für einen Komparsen abläuft, ist ganz unterschiedlich. Möglicherweise muss er sich vor Beginn des Drehs umziehen. Aufwendige Kostüme stellt die Filmproduktion, Alltagskleidung oder auch Abendgarderobe bringen Komparsen selbst mit. Die Maske fällt meist sparsam aus – vielleicht etwas Puder gegen Glanzstellen, einmal durch die Haare kämmen, mehr ist für Komparsen in der Regel nicht nötig. Was anschließend zu tun ist, zeigt der Regisseur bzw. die Regieassistenz. Vielleicht wird man für eine bestimmte Aktion gesondert positioniert, bekommt sogar ein, zwei Sätze Text. Das alles wird geprobt. Jetzt ist vor allem Geduld gefragt, denn in den seltensten Fällen ist die Szene mit der ersten Klappe schon im Kasten. Während man auf seinen Einsatz wartet, kann man die Zeit am Set genießen und Filmluft schnuppern.

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